Das städtebauliche Umfeld des Schulstandortes ist geprägt von den großen Verkehrsachsen der geplanten Umgehungsstraße im Süden und der Walhallastraße im Westen. Im Norden befinden sich an die Schule angebundene Sporthalle, im Osten fällt der Blick in die weite Ackerlandschaft des Gäubodens.
Die Gebäude in der Nachbarschaft folgen keinem städtebaulichem Konzept. Es handelt sich im Wesentlichen um große Einzelbaukörper unterschiedlichster Ausprägung ohne Stadtraum bildende Qualitäten.
In diesem heterogenen Umfeld will das Gebäude nicht an bestehende Qualitäten anknüpfen, sondern sich aus eigener Kraft als eigenständiges Gebäude beweisen:
Ein selbstbewusster prägnanter Solitär mit einem großen Pausenhof in der Mitte vor. In seiner äußeren Großform soll das Schulgebäude sich in der Umgebung hervorragend behaupten und seine Unverwechselbarkeit entwickeln. Zugleich verfügt es durch seine große transparente, zweigeschossige Aula in der Nordspange über eine transparente einladende Verbindung zwischen außen und innen.
Markantes Erscheinungsmerkmal des Schulgebäudes sind die als Sonnen- und Witterungsschutz auskragenden Decken, die dem Bauwerk seine horizontale Gliederung verleihen und sie gleichsam über dem Kornfeld schweben lassen.
Dazwischen stehen die Holzfassadenelemente, die sich durch ihre rein vertikale Betonung zwischen die Decken „stemmen“. Die vertikalen Fassadenelemente stehen im ästhetischen Kontrast zum horizontalen liegenden Charakter des Gebäudes.
Die raumhohen Glaselemente sorgen für reizvolle Lichtspiele und viel Helligkeit in der Raumtiefe. Ebenso können raumhohe, Lüftungselemente eine besonders effiziente Lüftung und eine einfach bedienbare Nachtkühlung leisten.
Die Materialität ist Ausdruck der gewollten gehobenen Einfachheit:
Die Farbigkeit der rotbraun lasierte Holzfassade wirkt je nach Lichteinfall wechselnd in ihrem Erscheinungsbild. Schieferfarbene Keramikfliesen setzen in der Aula einen bewussten Gegenpol.
Das leuchtende strohgelb der Linoleumböden, findet sich beim Blick nach außen in den östlich gelegenen Kornfelder wieder.
Nahezu ausnahmslos in lichtgrauem Schichtstoff beschichtete Türen und Einbaumöbel halten sich bewusst im Hintergrund und lassen die vorgenannten Farben und Materialien wirken.
Bei aller notwendiger Funktionalität soll das heitere Zusammenspiel von Materialität und Transparenz der neuen Schule eine eigene Identität verleihen.
Ausgewähltes Projekt
bei den Bayerischen
ArchitekTouren 2009
Anerkennung beim 3. BDA Regionalpreis 2009
LPH 1-9
18 Stammklassen
19 Fachunterrichtsräume, Verwaltung, Lehrerschaft, Aula, Mehrzweckräume, Versorgungsküche
HNF 3.538 qm
BGF 6.108 qm
BRI 23.823 cbm
9,89 Mio. Euro Gesamtkosten
2006-2008
Realschule Obertraubling
Neubau der Staatlichen Realschule in Obertraubling