Ausgewähltes Projekt
bei den Bayerischen
ArchitekTouren 2009 

LPH Sanierung: 5-9
Neubau: 2-9
BGF 7.000 qm
780 qm
BRI 24.500 cbm
3.100 cbm
5,34 Mio.
1,29 Mio. Euro
2007-2008

Fotos: 01, 05-07
Stefan Hanke;
02-04 Gerhard Hagen
poolima

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Gymnasium Dinkelsbühl

Sanierung und Umbau des Gymnasiums Dinkelsbühl und Neubau einer Mittagsbetreuung

Das Gymnasium Dinkelsbühl und die Turnhalle wurden in den Jahren 1968 – 1970 von dem Architekten Bernhard Heid als Solitärbaukörper in parkähnlicher Landschaft errichtet. Sichtbeton, Naturstein und Holz prägen das Innere und Äußere der Gebäudes, die im Jahr 2003 in die Denkmalliste des Freistaats Bayern aufgenommen wurden. Dem Denkmalschutz und dem besonderen Umgang mit der qualitätvollen Architektur des Brutalismus wird im Rahmen der Sanierungsmaßnahme des Gymnasiums besondere Aufmerksamkeit zugewendet.

Ein transparenter Pavillon für die Mittagsbetreuung wurde 2008 auf dem weitläufigen Schulgelände integriert.

Das weitläufige, parkähnliche Schulgelände liegt am Rande, außerhalb der historischen Stadtmauer Dinkelsbühls. Die fußläufige Anbindung des Geländes und der angrenzenden Siedlungsgebiete wurde im Rahmen der Bundesgartenschau 1988 erweitert und aufgewertet. Die Eingliederung des neuen Gebäudes in die parkähnliche Landschaft ist wesentlicher Bestandteil der Aufgabe.

Die wesentlichen Teile der Fassade (Klassenräume und Nebenräume) wurden im Rahmen des Bauunterhaltes vor Aufnahme des Objektes in die Denkmalschutzliste saniert. Diese Elemente werden in die Sanierungsmaßnahme integriert. In den Klassenräumen, Fachräumen und Nebenräumen wird das Gebäude bis zum Rohbau rückgeführt. Hier ist der besondere Umgang mit der vorhandenen Sichtstruktur und der bauphysikalischen Ausführung der Innendämmungen zu berücksichtigen.

Folgende Maßnahmen waren damit verbunden: Brandschutztechnische Ertüchtigung der Hohlkammerdecken, Abschottung des Hallenbereichs zur Sicherung des ersten Fluchtwegs, Ausbildung eines unabhängigen zweiten baulichen Rettungsweges. Berücksichtigung denkmalrechtlicher Belange zum vorbeugenden Brandschutz. Erneuerung und Sanierung des gesamten Fachklassentraktes. Erneuerung der kompletten TGA, Einbinden einer mechanischen Lüftungsanlage in die denkmalgeschützte Struktur zur Verbesserung der Luftqualität und Sicherung der bauphysikalischen Bedingungen (Feuchtehaushalt Innendämmung).

Die Sanierung erfolgte in mehreren Abschnitten bei laufendem Betrieb durch Dömges Architekten AG. Dies erforderte vorübergehend für Teilbereiche, z.B. Verwaltungstrakt, Provisorien im Bestand für eine Zwischenunterbringung herzurichten (Wände, Türen, Einbauten, Installationen, etc.) und anschließend wieder rückzubauen.

Aus der Thematik Denkmalschutz und Sanierung/Modernisierung entwickelten Dömges Architekten AG ein Gestaltungskonzept. Die besondere Herausforderung bei der Sanierung dieser Betonarchitektur lag im skulpturalen Charakter des Gebäudes. Die Oberflächen, die Details, die ineinander geschachtelten Räume, man konnte nichts wegnehmen oder abtragen, das Haus ist aus einem Guss, aus Beton. Dömges Architekten AG entschied sich gemeinsam mit dem Landkreis Ansbach als Bauherr für eine additive Herangehensweise. Alle neuen Einbauten sind kubisch und weiß, neue Akzente setzen farbige Oberflächen und Licht. Ansonsten wirken die Elemente des alten Gebäudes weiter: Beton, Eichenholz und Kalkstein. Durch das Alte zieht sich eine neue Schicht, die Helligkeit und Frische bringt.

Alle Klassenräume des Gymnasiums sind mit interaktiven Whiteboards ausgestattet und an den zentralen Server mit der Schulsoftware und das Internet angebunden. Die naturwissenschaftlichen Räume erhielten eine komplett neue Ausstattung mit Medien auf dem neusten Stand der Technik.