LPH 1-3
BGF 11.700 qm
BRI 41.340 cbm
28,00 Mio. Euro Baukosten
2009

nächstes Projekt

Forensik Göttingen

Neubau eines Hochsicherheitsbereiches für den Maßregelvollzug in Göttingen und Wärmeversorgung für die Jugendanstalt Leineberg

Der Neubau des Hochsicherheitsbereichs für den Maßregelvollzug des Landekrankenhauses Moringen in Göttingen liegt in einem Park auf dem Leineberg. Das Gebäude ist als flacher eingeschossiger Ring ausgebildet, dem im tieferliegenden Teil ein Sockelgeschoß untergeschoben ist. Die Baumasse nimmt sich in Proportion und Höhe gegenüber dem Park zurück, die Mitte der ringförmigen Anlage bildet ein großzügiger, parkähnlicher Garten.

Der zentrale Eingangsvorbereich verbindet Zugang, Zufahrt und Parkierungsanlage.
Eine Mauer begleitet den Besucher zum Eingang.
Die Sicherheitsschleuse ist der einzige Zugang zum Gebäude, von hier aus verteilen sich die Wege für die Patienten, Bediensteten, Besucher und die Waren.
Eine Durchfahrt zum Innenhof für Wartungs- und Pflegearbeiten ist möglich.
Unmittelbar an der Schleuse liegen die Sicherheitszentrale, die Ambulanz, der Zugang zur Sporthalle und zur Cafeteria.
Die Anlieferung für den Therapiebereich erfolgt von hier aus ebenerdig, zwei Aufzüge stellen die Verteilung in die Stationen sicher.

Alle Stationen befinden sich auf einer Ebene und umschließen den großzügigen Garten. Der umlaufende Mittelflur wirkt durch das Oberlicht hell und freundlich, Aufweitungen und Ausblicke in den Garten schaffen Ruhezonen.
Dies ermöglicht eine große Flexibilität zwischen den Stationen und kurze und direkte Wege in die Therapiebereiche. Eine klare bauliche Trennung zwischen Therapiebereich und Stationen ist somit selbstverständlich gegeben.

Zur eindeutigen Orientierung besetzt jede Station einen Winkel des Rings.
Die Zugänge liegen in den Ecken und sind wie Hauseingänge ausformuliert. Jeder Patient weiß, in welcher Ecke er Zuhause ist.
Die Dienstzimmer bilden den Mittelpunkt der Station, ein abgeschirmter rückwärtiger Flur erschließt den internen Bereich.
Alle Patientenzimmer sind zum Garten orientiert.

Herzstück und zentraler Freibereich ist der großzügige, in differenzierte Bereiche gegliederte Gartenhof. Er ist die einzige begehbare Außenfläche für die Patienten. Der ein- bzw. zweigeschossige Umfassungsbau wirkt angenehm proportioniert und lässt dem Garten viel Licht, Luft und Sonne.
Sitzstufen, die als Zuschauertribüne benutzt werden können, nehmen den natürlichen Geländeverlauf auf. Im höherliegenden Bereich läct ein Baumpolster zum kontemplativen Verweilen ein und erinnert an eine Parklandschaft, im tieferliegenden Teil befinden sich die intensiver genutzten Bereiche wie das Kleinspielfeld und die Therapiegärten. Diese Ebene ist räumlich dem Therapiebereich zugeordnet.
Sporthalle und Cafeteria ergänzen baulich den Freibereich.
Sport, therapeutische Arbeit und Freizeit können so nebeneinander stattfinden, ohne sich gegenseitig zu stören, sind aber in ein landschaftsgärtnerisches Konzept eingebunden, das den Freibereich als eine großzügige weite Parklandschaft erleben läßt.

Die Sicherheit wird mit baulichen, organisatorischen und technischen Mitteln hergestellt. Dabei werden die baulichen Mittel so eingesetzt, dass keine übertriebene Sicherheitsarchitektur entsteht.
Eine acht Meter breite Dornenhecke mit eingewachsenen Sicherheitsdrahtrollen stellt die äußere Begrenzung der Anlage dar und harmoniert mit dem Park.
Die Sicherheitsschleuse ist der einzige Zugang zum Gebäude.
Die Aussenfassaden sind in Material und Farbe freundlich und hell und erinnern trotz ihres hohen Sicherheitsstandards nicht an einen Hochsicherheitsbereich. Auf Vergitterungen kann verzichtet werden.
Das überkragende Vordach und die Attikahöhe verhindern ein Übersteigen der Fassaden im Innenbereich.
Jede Station hat einen direktem Zugang zum Innenhof und alle Treppenhäuser führen in den Innenbereich, so dass auch im Brandfall kein Rettungsweg nach außen führt.
Vom Dienstzimmer sind die Stationseingänge und die Stationsflure gut einsehbar, alle Stationen sind intern teilbar, um einzelne Stationsbereiche isolieren zu können.