Nichtoffener Realisierungswettbewerb 2020

116 Wohnungen
BGF 6.637 qm
BRI 28.324 cbm

in Zusammenarbeit mit
Landshaftsarchitekt Büttner+Klaus,
Untergolding

nächstes Projekt

Wohnbebauung „Turnerbundgelände“ Weiden

nachhaltige Wohnbaulandentwicklung mit einem sozialgebundenen Anteil in Weiden i.d.Opf.

Städtebau / Freianlagen
Die städtebauliche Gesamtidee beruht auf einem orthogonalen Raster, dessen Ausrichtung aus dem umgebenden Bestand heraus entwickelt wurde. In dieses Raster werden verschiedene Bebauungsmodule eingefügt, die Gebäudetypen vom verdichteten Einfamilienhaus (Reihenhäuser) bis zum 6-Spänner – aber auch dienende Gebäude wie Parkhäuser umfassen. Diese Module ermöglichen im Zusammenspiel mit dem Grundraster eine flexible städtebauliche Entwicklung des Gesamtareals und wirken auf diese Weise als städtebauliche Ordnungsstruktur.

Das Zentrum der städtebaulichen Struktur bildet ein Platz mit den ihn fassenden Gebäuden und einer Mobilitätszentral. Der Marktplatz wird als multifunktional bespielbarer öffentlicher Raum ausformuliert, in dem verschiedenste, die Gemeinschaft stärkende Aktivitäten wie Stadtteil-Fest, Wochen-, Floh- oder Weihnachtsmärkte etc. stattfinden können. In den Erdgeschosszonen der angrenzenden Gebäude finden Nutzungen wie Café, Vereinsräume etc. Platz. Diese Funktionen fördern das soziale Leben und stärken so die gemeinsame Mitte des neuen Stadtteils. Der öffentliche Raum fasst in seiner Gesamtheit unterschiedliche Angebote (Treffpunkt am Wasserspiel, Quartierscafé, Arbeiten im Grünraum, Spielfläche etc.) und ermöglicht somit eine  bunte Nutzungsmischung.

Weitere öffentlich wirksame Nutzungen wie Arztpraxen, Apotheke oder auch Lebensmittelmarkt etc. wären hier gut denkbar und können optional in die weitere Planung integriert werden.

Die Wohngebäude sind eingebettet in großzügige Grünflächen, die aus den bestehenden Gehölzstrukturen heraus entwickelt sind und sich nach außen hin – v.a. nach Süden und Osten – verdichten. Nach Osten – zur B22 hin – werden Erdmodellierungen in den Grünstrukturen als aktive Lärmschutz-Maßnahmen in die Gesamtgestaltung integriert. Hier findet ein Ringschluss des Fuß- und Radwegenetzes um das neue Wohnquartier statt. Entlang der Wegeverbindungen ist ein Geschicklichkeits- und Bewegungsparcours denkbar. Durch die Einbeziehung vorhandener Grünstrukturen werden Biotopflächen großflächig erhalten.
Von Süden – aus Richtung Altstadt kommend – durchquert eine Haupt-Fußwegeverbindung das gesamte Areal und führt an der Kapelle vorbei über den Marktplatz zum bestehenden sozialen Zentrum im Norden und verknüpft so den neuen Stadtteil auf der Fußgängerebene mit der Umgebung.
Die Einbettung der Bebauung in den Grünbestand und die ergänzende Bepflanzung um die verbindende Hauptfußwegeverbindung ermöglicht einen fließenden Übergang zwischen wohnungsbezogenem Grün und öffentlichem Freiraum. Gemeinschaftliche Gartenbereiche mit Begegnungsflächen und Kleinkinderspielplätzen können jeweils direkt angegliedert an die Wohnmodule errichtet werden. Diese sind jeweils an die öffentliche parkähnliche Grünstruktur angegliedert, die mit ihrem Fuß- und Radwegesystem das Gebiet nach innen und außen erschließen.

Verkehrskonzept / Mobilitätszentrale
Von Süden kommend erreicht man über den Turnerweg sogleich die Mobilitätszentrale mit Parkhaus.  Dieses bietet auf einer sehr kompakten Fläche eine hohe Zahl an Stellplätzen für die Geschosswohnungsbauten und die geplanten Sondernutzungen im gesamten Quartier. Jede Wohnung ist in fußläufiger Entfernung von der Quartiersgarage aus erreichbar. Zum Be- und Entladen etc. kann jedes Gebäude zusätzlich auch mit dem PKW angefahren werden. Ergänzt wird das Angebot in der Mobilitätszentrale durch E-Bike-Verleih, Carsharing und Elektrofahrzeugstationen etc. im Erdgeschoss der Quartiersgarage. Hier wird als Verknüpfung mit dem ÖPNV eine Bushaltestelle vorgeschlagen. Für alle Reihenhäuser stehen in die Wohnwege integrierte Stellplätze zur Verfügung. Fahrradabstellanlagen sind den Wohnmodulen jeweils im Außen – und im Innenbereich zugeordnet.

Die Anlage der Verkehrsflächen folgt einer klaren Erschließungshierarchie: Über die Zu- und Abfahrten ins Quartier erreicht man die Mobilitätszentrale und den inneren Erschließungsring, der im Einbahnverkehr um das Zentrum herumführt. Von diesem aus werden die einzelnen Gebäude-Module über Wohnwege erschlossen (s. Schema!). Ergänzend wird ein engmaschiges Fuß- und Radwegenetz angeboten.

Wohngebäude / Gebäudetypen
Es werden verschiedene Gebäudetypen vom verdichteten Einfamilienhaus (Reihenhäuser) bis zum 6-Spänner angeboten, die als Module in das städtebauliche Raster eingefügt werden.
Kompakte Erschließungen im Gebäude erhöhen die Flexibilität für verschiedene Wohnungsgrößen. Diese können auch geteilt oder zusammengeschaltet werden bei gleichbleibender Wohnqualität.
Jede Wohnung ist barrierefrei erschlossen und verfügt über einen Freisitz. Durchgestaltete Wohn-/Essbereiche erzeugen großzügige Durchblicke bei kompakter Flächennutzung.
Müllräume sind jeweils im Gebäude vorgesehen, daher kann auf Kleinarchitektur im Außenraum verzichtet werden.


Materialität / Konstruktion / Ökologie
Die Gebäude sind in Massivbauweise mit Wärmedämmziegeln in den Außenwänden geplant. Hier ist eine mineralische Putzfassade vorgesehen. 
Der sommerliche Wärmeschutz erfolgt über textile Senkrecht-Markisen, die außen vor den meist bodentiefen Fenstern geführt werden.
Die Dächer werden als Gründächer mit extensiver Begrünung ausgeführt. Im Bereich der begrünten Dächer erfolgt Regenwasser-Pufferung.
Durch die kompakten, einfachen Baukörper entsteht ein günstiges A/V-Verhältnis, das zur positiven Öko-Bilanz beiträgt.