Realisierungswettbewerb 2019

BRI 68.763 cbm
BGF 18.388 qm

nächstes Projekt

Technische Universität Dresden Dresden

Neubau eines Forschungs- und Bürogebäudes zur Unterbringung des „Lehmann-Zentrums II“

Das Lehmann-Zentrum II befindet sich in zweiter Reihe entlang der Nöthnitzer Straße. Umgeben von namhaften Institutsgebäuden bildet es den südlichen Abschluss des Campus der TU Dresden, direkt angrenzend an das neue Gebiet des Südparks.

Erschlossen wird das Grundstück über die Planstraße 1, sowie die Planstraße 2 über welche sowohl der Anlieferungsverkehr, wie auch die fußläufige- und die Fahrraderschließung erfolgen. Die notwendigen KfZ-Stellplätze werden in einem zentralen Parkhaus der TU Dresden nachgewiesen, auf dem Grundstück befinden sich somit ausschließlich Behindertenstellplätze, sowie ausreichend Stellplätze für Fahrräder.

In zweiter Reihe, parallel zur Nöthnitzer Straße verläuft das „Grüne Band“, welches zur fußläufigen Erschließung des Campus und seiner Institutsgebäude dient. Das Lehmann-Zentrum II nimmt die Fluchten des Lehmann-Zentrums I auf lehnt sich somit mit seiner Nordfassade direkt an das „Grüne Band“ an.

Der Neubau des Institutsgebäudes stellt sich in seiner Grundgliederung und Materialität als klarer, kubischer Baukörper mit eigenständigem Charakter und Identität dar.
Durch einen Gebäudeeinschnitt in der Nordfassade betritt man das großzügige Foyer, in welcher die zentrale Treppenanlage die Ebenen über vier Geschosse zu einem großen Raumkontinuum verbindet. Großzügige Oberlichter, sowie die Position direkt am östlichen Patio sorgen für eine angenehme natürliche Belichtung der zentralen Zone, über welche alle Bereiche des Instituts auf kürzestem Wege erschlossen werden. Des Weiteren können über alle Geschosse hinweg in diesem zentralen Bereich Ausstellungen erfolgen, welche von den Nutzern und Besuchern des Instituts beim Durchqueren des Gebäudes tagtäglich betrachtet werden können.

Durch die stringente Organisation mit einer zentralen Achse und davon abgehenden Wegen in die Abteilungen ist eine sofortige Orientierung gegeben. Des Weiteren ist durch diese gleichmäßige Struktur über alle Geschosse hinweg eine hohe Flexibilität der Raumaufteilung gewährleistet, auch im späteren Betrieb des Gebäudes.

Auf den täglichen Wegen der Nutzer wird immer wieder die zentrale Zone durchquert und ermöglicht interdisziplinäre Kommunikation und Begegnung und somit Innovation und Kreativität. In diesem Bereich sind als zentraler, offener Treffpunkt Kaffeebars integriert.

Im Erdgeschoss befindet sich das Auditorium in direkter Nähe zum Haupteingang, Räumlichkeiten für den Servicedesk, angeordnet an der zentralen Spange, sowie eine Cafeteria mit einem Außenbereich und Sitzbänke im grünen Patio.
Im Untergeschoss befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Eingangs die Anlieferung. Durch den westlichen Hof, welcher sich bis ins Untergeschoss erstreckt, können die Laborräume des LICOSS rund um den Patio angeordnet werden und auf kürzestem Wege beliefert werden.

Die regelmäßige, schlichte und rationale Vertikalität der Fassadenstruktur zeichnet sich durch ein ausgewogenes Bild von offenen und geschlossenen Elementen aus. Durchgängige horizontale Bänder verleihen dem Gebäude eine Maßstäblichkeit. Die Tiefe der warmtonig hellen Betonelemente schafft eine haptische Lebendigkeit im skulpturalen Baukörper. Eine klare und reduzierte Detailausbildung steht für den zeitlosen Charakter des Gebäudes.
Zu den begrünten Hofräumen wird das rhythmisierende Fassadenraster von 1,25m beibehalten und durch Entfall der opaken Vertikalelemente der Verglasungsanteil und damit die Transparenz im Sinne der Kommunikation erhöht. Alle Fassaden erhalten äußere Sonnenschutzanlagen, sowie einen inneren Blendschutz für ein problemloses Arbeiten an Bildschirmen.

Das Gebäude verfügt über eine hybride Lüftung: kippbare Fenster für eine natürliche und individuelle Bedarfslüftung und eine mechanische Belüftung mit Lüftungsanlage. Die Temperierung des Gebäudes funktioniert großflächig über eine Bauteilaktivierung, Sonderräume wie Konferenzbereiche, können über ein Heiz-/ Kühldeckensystem schnell gekühlt oder geheizt werden. Besondere Anforderungen an Temperatur und Luftfeuchtigkeit können problemlos über Lüftungs- und Klimaanlagen gesteuert werden.